So ließen etwa die Psychologen Dietrich Dörner von der Universität Bamberg und Ralph Reimann von der Universität Wien 17 Probanden eine Konstruktionsaufgabe jeweils allein lösen und beobachteten sie dabei per Video.
Und tatsächlich: Die besten Ergebnisse erzielten jene Studenten, die während der 100 Minuten Bearbeitungszeit sich selbst die knapp 60 Fragen laut denkend gestellt hatten. Allerdings merkten die Forscher zugleich an: Hilfreich waren nur analytische Fragen vom Typ “Wie befestige ich das jetzt hier?”. Fragen oder Aussagen der Kategorie “Man bin ich blöd!” hatten dagegen keinerlei positiven Effekt.
Als wiederum die beiden Psychologen Gary Lupyan und Daniel Swingley von den Universitäten Wisconsin-Madison beziehungsweise Pennsylvania Selbstgespräche genauer untersuchten (PDF), konnten sie nachweisen, dass sie beim Konzentrieren ebenso helfen wie beim Merken oder Wiederfinden von Dingen. Insbesondere beim Memory-Spiel konnten die Probanden durch den lautstarken Selbstdialog und Aussprechen einzelner Bildmotive diese prompt besser wiederfinden.
Selbstgespräche, das haben verschiedene Wissenschaftler ermittelt, wirken vielschichtig. Sie können…
…die eigene Leistungsfähigkeit steigern.
…Ablenkungen und Störgeräusche ausblenden.
…helfen, Probleme schneller und besser zu lösen.
…Stress abbauen.
…Aggressionen reduzieren.
…für einen differenzierteren Blick sorgen.
Letzteres hat unter anderem der US-Psychologe Thomas Brinthaupt bei seinen Untersuchungen nachweisen können.
Jetzt aber gibt es noch eine neue Studie der Universität von Michigan. Auch sie belegt aufs Neue den Nutzen von Selbstgesprächen – samt deren positive Wirkung auf unseren Erfolg.
Aber nur mit einem Trick!
In einer Reihe von Experimenten sollten die Probanden innerhalb von fünf Minuten erklären, warum sie für ihren Traumjob qualifiziert seien. Um es für sie noch ein bisschen stressiger zu machen, erzählten ihnen die Forscher, dass sie ihr Plädoyer anschließend vor zahlreichen Experten und wichtigen Personalverantwortlichen halten müssten. Und um die Qual noch mal zu steigern, bekamen die Teilnehmer zur Vorbereitung auch nur exakt fünf Minuten Zeit und durften keinerlei Notizen machen. Dafür sollten Sie Selbstgespräche führen, um Ihren Stress zu reflektieren und zu reduzieren…
Einziger Unterschied:
Die eine Hälfte der Probanden wurde instruiert, dabei zu sich selbst in Ich-Form zu sprechen. Also etwa: “Ich bin gerade total gestresst. Aber ich schaffe das…”
Die zweite Hälfte sollte stattdessen die eigenen Gefühle und sich selbst nurnamentlich und in dritter Person verbalisieren. Also: “[Eigener Name] ist total gestresst. Aber [Eigener Name] schafft das…”
Zugegeben, die zweite Variante klingt wieder nach jemandem mit einem gewaltigen Dachschaden, hatte aber einen enormen Effekt:
Nicht nur, dass die Probanden die mit sich selbst nur in dritter Person sprachen, bei den Experimenten durchweg besser abschnitten und sich selbst souveräner vor der Jury präsentierten.
Bei medizinischen Untersuchungen zeigte sich auch, dass die Teilnehmer entspannter blieben und die Situation weniger ängstlich, dafür mehr herausfordernd erlebt hatten.http://karrierebibel.de/selbstgespraeche-vergroessern-erfolg-aber-nur-mit-einem-trick/
Für Motivierungsrituale gibt es ja Kassetten etc. Ich bevorzuge nun eine der Mikrogewohnheiten und zwar schaue ich nach jedem Toilettengang in den Spiegel und bete mir vor, was ich für ein toller Hecht bin. Das brauchen wir natürlich, weil wir kein angeborenes Selbstbewusstsein haben, sondern weil unser Selbstbewusstsein zumeist eine soziale Dimension besitzt. Wie nun Studien zeigen, muss dabei die soziale Dimension eine Rolle spielen. Das Pronomen "Du" ist dem "Ich" daher im Selbstgespräch zu bevorzugen (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ejsp.2048/abstract%3Bjsessionid%3DE15EE87E5160470D41015339B37BFC8C.f02t02.
http://www.npr.org/blogs/health/2014/10/07/353292408/why-saying-is-believing-the-science-of-self-talk
Im weiteren heißt es in dem Artikel, dass Self-Talk nicht nur ein jeweiliger Booster ist, der uns in andere Glückshimmel befördert, sondern es kann sehr wohl auch als eine Remodelierung dienen. Kognitive Forscher haben herausgefunden, dass wir einen mentalen Hut von uns aufhaben
David Sarwer is a psychologist and clinical director at the Center for Weight and Eating Disorders at the University of Pennsylvania. He says that, in fact, a mirror is one of the first tools he uses with some new patients. He stands them in front of a mirror and coaches them to use gentler, more neutral language as they evaluate their bodies.
"Instead of saying, 'My abdomen is disgusting and grotesque,' " Sarwer explains, he'll prompt a patient to say, " 'My abdomen is round, my abdomen is big; it's bigger than I'd like it to be.' "
The goal, he says, is to remove "negative and pejorative terms" from the patient's self-talk. The underlying notion is that it's not enough for a patient to lose physical weight — or gain it, as some women need to — if she doesn't also change the way her body looks in her mind's eye.
Pfauenhut,
Frauen mit Anorexie
Hier ein guter Artikel: http://www.spektrum.de/news/schweigen-ist-silber-reden-ist-gold/1130042
He asked volunteers to give a speech — with only five minutes of mental preparation. As they prepped, he asked some to talk to themselves and to address themselves as "I." Others he asked to either call themselves "you," or to use their own names as they readied their speeches.
Kross says that people who used "I" had a mental monologue that sounded something like, " 'Oh, my god, how am I going do this? I can't prepare a speech in five minutes without notes. It takes days for me to prepare a speech!' "
People who used their own names, on the other hand, were more likely to give themselves support and advice, saying things like, "Ethan, you can do this. You've given a ton of speeches before." These people sounded more rational, and less emotional — perhaps because they were able to get some distance from themselves.
Das Selbstgespräch sollte eine eigenständige Gewohnheitsphase werden
http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/psychologie-selbstgespraeche-koennen-motiverend-sein-a-924224.html
Vorsicht ist allerdings auch bei der Selbstmotivation geboten, sich mit allzu fernen Zielen aufzuhalten, denn diese stehen oftmals der direkten Realisation im Weg und führen zur beliebten Prokrastination: http://www.wiwo.de/erfolg/zukunftderarbeit/positives-denken-reicht-nicht-motivation-fuer-jeden-tag/11049234-3.html