Mittwoch, 8. Oktober 2014

Für immer aufgeräumt

Jaja, das kreative Chaos. Es heißt: Genies überblicken die Fülle ihrer Gedanken auf einem chaotischen Schreibtisch. Bei mir zieht auch immer wieder das Chaos wie lästiger Schimmel ein. Und Kreativität? Nun bei mir artet das immer in unendlichen Suchaktionen aus.

10 Prozent unserer Arbeitszeit aber verbringen wir tatsächlich mit suchen (nach Jürgen Kurz und irgendeiner Studie vom Fraunhofer-Institut, die er zitiert QUELLE). Das sind in 3 Wochen immerhin 2 Arbeitstage, die wir nur mit Suchen vertrödeln. Und hier muss ich Recht geben, ich hasse Suchen. Es lähmt.

Wenn der Fall akut wurde, habe ich mir immer gesagt, beim Suchen räume ich gleichzeitig auf, aber ein aufgeräumtes Zimmer, wäre schon wünschenswert gewesen. Insgeheim habe ich die Ordnung anderer auch immer bewundert und ich habe oftmals festgestellt, dass mein Vater dies wirklich beherrscht.

Es gab dann immer einen Aufräumtag, der vor allem dann stattfand, wenn der liebe Besuch kam. Der kam natürlich selten.

Nun aber habe ich es wohl tatsächlich geschafft, dass ich nie wieder "wirklich" aufräumen muss. Ich habe es wirklich schnell geschafft.

Die Ideen hierzu habe ich hier bekommen.

http://ivanblatter.com/035-interview-kurz/

Das Interview von Ivan Blatter mit Jürgen Kurz ist tatsächlich zu empfehlen. Demnach sollte deine Wohnung so aufgeräumt sein, wie ein Besteckkasten, der ist nämlich auch nie unaufgeräumt und das ohne dass wir ihn jemals aktiv aufräumen. Jedenfalls ist dies das Beispiel, das Jürgen Kurz benutzt. Einmal systematisch aufräumen und dann nie wieder, so als wären die Heinzelmännchen bei uns eingezogen.

Nagut probieren wir es.

http://www.fuer-immer-aufgeraeumt.de/


Buch: http://www.amazon.de/immer-aufger%C3%A4umt-auch-digital-E-Mail-Flut/dp/3869365617/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1412821189&sr=8-1&keywords=f%C3%BCr+immer+aufger%C3%A4umt Affiliaten

Zielstellung die nächste Woche: Mit System aufräumen.

Erster Punkt: Es geht nicht darum alles mit einem Schlag aufzuräumen, sondern mit Mikrogewohnheiten Ablageplätze zu schaffen.

Das heißt ich werde jeden Tag 3 Minuten aufräumen und zwar nachdem ich nach Hause ankomme. Dieses Aufräumen aber besteht darin, einen neuen Platz für eine Sache zu finden, so dass ich nachhaltig ein System entwickle, mal sehen, wie es in zwei Wochen aussieht. Vielleicht sollte ich dann auch mal ein Foto post, wäre ja dann extraAnsporn.


Zu sagen das kommt hierher, die einzelnen Fälle werde ich dokumentieren:

08.10.14 heute habe ich noch folgendem Podcastprinzip aufgeräumt:
http://sophiezen.wordpress.com/2014/09/28/schnelle-ordnung-in-der-wohnung/

Ihr Prinzip ist Folgendes: Zwei Kisten (für Dinge noch keinen Platz haben)

hat leider nicht so viel gebracht. Während die Podcasterin in 45 Minuten drei Zimmer schafft, habe ich Wäsche zusammengelegt und ein wenig Müll entfernt, danach bin ich schon zum Aufräumen mit System übergangen. Ich habe dann noch Geschirr runter in den Geschirrspüler gebracht und Bücher weggepackt, ein paar Studienunterlagen sortiert. Womöglich hat die Dame nicht so viel Sortiermaterial hinsichtlich verschiedener Zettel? Ich weiß es nicht.

An verschiedenen Punkten bin ich gescheitert: Zunächst hatte ich natürlich keine Boxen, worin ich Dinge packte, die noch keinen Platz haben und Dinge, die den Putzweg verstellen.

09.10.14 Ich habe heute ein paar mal ungläubig in mein Zimmer geschaut, dass es tatsächlich aufgeräumt aussieht und habe Maja davon bereits stolz berichtet. Dies führt auch dazu, dass ich bereits herablassend auf meine unfähigen Mitbewohner blicke. Die Toilette im dritten Stock ist schlimmer als jede Bahnhofstoilette, aber meiner rassistischen Meinung nach ist das bei Chinesen nichts ungewöhnliches. Aber ich komme vom Thema ab, ich habe ein Fach in meinem Regal, wo ich Sortierkram rein schmeiße, ohne Rücksicht. Das tut zwar immer ein bisschen weh, aber:

Alles, was nicht innerhalb einer Sekunde sortiert werden kann, muss warten.

Ich plane dies schließlich als Mikroroutine auszuarbeiten und aufräumen als Autopilot zu aktivieren. Ich merke auch, dass ich womöglich noch kleine Schränke bräuchte, worin ich mehr verstauen kann. Das muss irgendwie der nächste Plan sein, die irgendwo gratis herzubekommen.

10.10.14 Mittwoch, Immer noch erstaunt über ein aufgeräumtes Zimmer

Nun gut, heute war ich viel in der Uni, aber mein Zimmer sieht noch immer systematisch aus. Alles scheint noch gut an seinem Platz zu sein. Ich fühle mich allerdings ein bisschen unsicher, da ich das Gefühl habe, die Systematik könnte noch weiter gehen. Es wundert mich auch, dass das ganze Prinzip so gut funktioniert. Ich ahbe schlicht zwei Orte für Dinge, die noch systematisiert werden müssen. Das eine sind Gegenstände, das andere Dokumente und schon scheint alles in Butter zu sein.

13.10.14 Montag
Fühle mich immer noch unheimlich in einem aufgeräumten Zimmer zu sitzen. Früher habe ich die Tür stets zu gelassen. Jetzt allerdings ist mein Schreibtisch aufgeräumt und ich überlege an noch mehr Regalen für mein System. Ich beginne jetzt sogar den Wandschrank aufzuräumen und habe immer mehr Ideen für konkrete Ordnung. Ich habe heute sogar mein Zimmer gewischt. Ich frage mich woher dieser innere Impuls kommt und ob ich mein Leben grundlegend geändert habe oder ob das wirklich durch die Systematik kommt. Langsam finden die Dinge ihren Platz. Habe heute verschiedene Boxen angelegt. Ein weiterer Trick ist für mich, Schuhkartons mit bestimmten Utensilien, die ich abends benötige unter das Bett zu schieben (habe leider keinen Platz und kein Geld für teure Möbel).

15.10.14 Mittwoch 
Heute habe ich weiter Dokumente sortiert und dies ebenso in der Uni vorbereitet. Warum hat mich eigentlich niemals früher jemand hierin gecoached? Alles nimmt Ordnung an und ich systematisiere immer weiter. Auch der Kleiderschrank mit den vielen Kartons ist nun dran.

16.10.14 Donnerstag
Ähnliches Bild wie gestern, die Ordnung nimmt zu.

17.10.14 Freitag
Es gibt eigentlich wenig hinzuzufügen, mit wenigen Handgriffen ist die Ordnung zumeist wiederhergestellt. Es gibt allerdings noch ein paar kleinere Orte, die mich stören.

19.10.14 Sonntag
Es sieht etwas unaufgeräumter aus. Unaufgeräumte Wäsche ist in meinen Schrank gezogen. Keine Zeit, tatsächlich. Dennoch die Ordnung bleibt erhalten und ich habe heute gar wieder ein wenig mehr Ordnung geschaffen. Die Sache ist die, dass das kontinuierliche System eben beständig Verbesserungen bring und ich immer mehr Einfälle habe, wie ich Dinge ordnen kann. Dieses wirkt sich auch sogleich auf meine Blogs aus. Mein gesamter Alltag erscheint mit organisierter. Heute hatte ich wichtige Dokumente gesucht und nach meinem Prinzip wirklich sehr schnell gefunden. Ich glaube noch vor ein paar Wochen, hätte ich mindestens eine halbe Stunde gebraucht und danach hätte die Wohnung ausgesehen, wie nach einem Überfall der Hempels unterm Sofa (Woher kommt die Redewendung eigentlich?).

Vorteil des Systems ist tatsächlich, dass Aufräumen wesentlich schneller geht und das ohne Energieaufwand, danach fühle ich mich sogar energiereicher.


22.10.14 (Finalday)

Es ist immer noch aufgeräumt und ich staune mich durch mein Zimmer. Ein paar Herde der Unruhe haben sich gebildet, die mir nicht gefallen, aber ich weiß, dass diese sich in den nächsten Tagen wieder auflösen werden. Dieses hängt alles an einem simplen Prinzip. Ich habe keine Aufräumtage, sondern wenn ich etwas aufräume, versuche ich für nur eine Sache einen systematischen Ort zu finden. Zudem habe ich wie besagt, die zwei Kramorte, wobei der eine Ort zu ordentlich geworden ist und dadurch nicht mehr belagert werden soll. Nun es gäbe hier sicherlich noch mehr zu sagen, aber damit soll es das erstmal gewesen sein.

26.10.14 Sonntag, Nachtrag
Hatte einen sehr organisierten Tag, am Ende des Tages sah es allerdings etwas unaufgeräumt aus. Ich habe herausgefunden, dass Dinge, die ich nicht brauche, auf meinem Schreibtisch nichts zu suchen haben, andernfalls akkumliert sich das Chaos. Aus diesem Grund stehen jetzt auch alle Büroaccesoires im Regal. Sie werden einfach zu selten gebraucht und nehmen kreativen Platz weg. Dann habe ich eine Lösung für meine verwurstelten Kopfhörer gefunden, sie hängen nun am Kleiderhacken.



Norman Schultz

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